Das Kryjiwka ist der versinnbildlichte Nationalstolz der Westukrainer. An der Tür wird man von einem „bewaffneten“ Widerstandskämpfer mit der Parole „slawa Ukrajini“ („Es lebe die Ukraine“) empfangen, auf die man tunlichst mit der Erwiderung „herojam slawa“ („Es leben die Helden“) antworten sollte, um eingelassen zu werden.Der stadtbekannte Türsteher drückt für Ausländer allerdings schon mal ein Auge zu und gehört wohl zu den am häufigsten fotografierten Einwohnern Lembergs. Hat man erst einmal diese „Hürde“ genommen steigt man über eine Treppe direkt in das Versteck der Widerstandskämpfer hinab.
Die gesamte Einrichtung des Kryjiwka ist einem Feldlager nachempfunden, mit Tarnnetzen, Tischen und Stühlen aus grob gearbeiteten Holz und Tellern aus Metall. Die Wände sind voll mit allerlei Utensilien, Kampfausrüstung und Zeitungsausschnitten der damaligen Zeit, was in Kombination mit der recht schummrigen Beleuchtung eine grandiose Atmosphäre schafft. Aus den Boxen dröhnt in der Regel ukrainische Rockmusik, dennoch ist die Örtlichkeit bei jung und alt gleichermaßen beliebt und bietet für Ausländer eine einzigartige Gelegenheit mit Einheimischen ins Gespräch zu kommen.
Das Essen im Kryjiwka entspricht dem Motto der Kneipe und ist äußerst spartanisch gehalten, jedoch geschmacklich ausgezeichnet und ebenso wie die Getränke durchaus preiswert. Besonders erwähnenswert ist zudem der hervorragende Medowucha (das ukrainische Nationalgetränk, eine Mischung aus Wodka und Honig) der ausgeschenkt wird. Das Kryjiwka ist eine Schau und man möchte fast sagen, dass man Lemberg nicht kennt, wenn man dort nicht wenigstens einen kurzen Zwischenstopp eingelegt hat. Die im Vergleich zu anderen Restaurants und Kneipen in Lemberg sehr langen Öffnungszeiten sollten dies ohne Probleme möglich machen.
Adresse: Rynok-Platz 14
Preisstufe: mittlere
Englisches Menü: ja