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Stadtleben

Was sollte man in der Ukraine unbedingt probieren

Vorspeisen in der Ukraine

Viele Ukrainer essen sehr gerne Speck. Er wird gesalzen, einige Zeit aufbewahrt und dann mit Brot, Knoblauch, Zwiebeln und marinierten Gurken gegessen. Das klingt für einige Westeuropäer vielleicht nicht so lecker, ist aber äußerst schmackhaft. Ein solcher Imbiss wird insbesondere gern zu Wodka eingenommen. Nicht selten wird der Speck auch mit Schmalz bestrichen, was bei Ukrainern ebenfalls überaus beliebt ist.

Sehr populär als Imbiss zu starken Spirituosen sind marinierte Gurken, Tomaten und Kohl. Vor allem letzteres sollte unbedingt einmal probiert werden. Im Westen der Ukraine wird Kohl auf eine ganz bestimmte Weise mit dem Saft der roten Beete mariniert, was dem Kohl seine typische rosa Farbe verleiht.

Beliebt sind in der Ukraine außerdem verschiedene Salate, die normalerweise mit Mayonnaise angemacht werden. Eine Portion eines solchen Salats kann mitunter das ganze Hauptgericht ersetzen und leere Magen erfolgreich sättigen.

Ein Salat, der in vielen ukrainischen Familien zu fast jedem feierlichen Anlass gegessen wird, ist Olivier – Salat. Dem Namen nach scheint dieser aus der französischen Küche zu stammen, tatsächlich wurde er aber von einem französischen Koch namens Olivier in Russland erfunden und erfreute sich schon bald einer unglaublichen Popularität in ganz Osteuropa. Im Laufe der Zeit wurden fast alle Bestandteile des Salats geändert, der Name blieb jedoch erhalten. Heute ist der Olivier – Salat ein untrennbarer Teil jeder Sylvesterfeier in allen Staaten der ehemaligen Sowjetunion.

Sehr verbreitet sind überdies Salate mit Hühnchen, Ananas, Mais und Ei. Eine beliebte Zutat sind so genannte Krabbenstäbchen, die in Wirklichkeit mit Krabben allerdings nichts gemein haben. Es handelt sich vielmehr um das gepresste Fleisch verschiedener Meeresfische, hauptsächlich des Thunfischs, das rosa eingefärbt ist. Zusammen mit Reis und Mais finden Krabbenstäbchen in vielen Salaten Verwendung.

Fisch ist in der Ukraine sehr beliebt, besonders Hering, der schon seit jeher zur Ernährung der Ukrainer beigetragen hat. Man isst Hering entweder in Öl mit Zwiebeln oder als Zutat in der  populären Speise „Schuba“ (Hering unter Pelz). „Schuba“ ist eine traditionelle jüdische Speise, die in der Ukraine zu allen Festen, vor allen zu Sylvester gekocht wird. Neben Hering werden in „Schuba“ Zwiebeln, Kartoffeln, Karotten, Mayonnaise und rote Bete verwendet, die dem Gericht seine violette Farbe verleiht.

Suppen gehören zu jeder Mahlzeit

Eine der wohl bekanntesten ukrainischen Gerichte ist der ukrainische Borschtsch. Obwohl die Zutaten immer gleich bleiben, hat jede Familie ihr eigenes Geheimrezept. Borschtsch besteht aus Fleischbrühe, roter Bete, Tomaten, Kohl, Bohnen und einem Löffel saurer Sahne, der noch vor der Suppe in den Teller gegeben wird. Die Speise ist nicht nur bei Ukrainern, sondern auch bei allen Touristen ungemein populär. Traditionell wird er häufig mit speziell gebackenen weichen Brötchen („Pampuschky“) und Knoblauch serviert.

Nicht weniger bekannt und beliebt ist eine Suppe namens „Soljanka“, die nicht direkt aus der ukrainischen Küche stammt, aber überall im Land gerne gegessen wird. Sie besteht aus unterschiedlichen Fleisch- und Gemüsesorten, vor allem marinierten Gurken und wird mit einer Zitronenscheibe und einer Olive serviert.

Einen ganz eigentümlichen Geschmack hat eine Suppe, die „der grüne Borschtsch“ genannt wird. Ihre Besonderheit liegt in ihrer einmaligen Kombination aus gekochten Eiern und Sauerampfer. Die Suppe ist sehr erfrischend und wird besonders gerne im Frühling gegessen.

Sehr lecker ist auch eine Fischsuppe namens „Ucha“. Sie wird überwiegend im Freien beim Grillen zusammen mit Schaschlyk gekocht. Man verwendet dazu frischen Flussfisch und viele verschiedene Gewürze.

Hauptgerichte aus der Ukraine

In Westeuropa gemeinhin bekannt sind Warenyky, die im deutschsprachigen Raum allerdings komischerweise „Pirogi“ heißen, obwohl diese zwei Speisen nichts miteinander zu tun haben. Zur Herstellung von Warenyky wird Teig flach ausgerollt, mit verschiedenen Zutaten belegt und auf eine bestimmte Weise zu Maultaschen geknetet. Danach werden sie gekocht und mit saurer Sahne gegessen.

Sehr beliebt sind Nalysnyky, d.h. Pfannkuchen mit unterschiedlicher Füllung, die gerollt und mit saurer Sahne gegessen werden. Besonders lecker sind Nalysnyky mit süßem Quark und Rosinen.

Traditionell wurde in der Ukraine sehr viel Brei und Kartoffelgerichte gegessen, doch heute wirken auf die ukrainische Küche genau wie auf jede andere die Einflüsse ausländischer Küchen, vor allem die der italienischen Küche. Diese Tendenz ist aber nicht so ausgeprägt wie in anderen europäischen Küchen, weil die Ukrainer bis jetzt sehr stark an ihren althergebrachten Gerichten festhalten.

Eine populäre Beilage ist Buchweizen, der in Westeuropa nicht nur selten gegessen wird, sondern auch nur in wenigen Läden zu finden ist. Ukrainer ziehen Buchweizen hingegen vielen anderen Lebensmitteln vor und essen ihn sehr häufig zu Fleisch und Gemüse.

Sehr viele Ukrainer essen außerdem sehr gerne Kürbisbrei oder – püree, der in manchen Lokalen direkt in einer Kürbisschale serviert wird.

Weit über die ukrainischen Grenzen hinaus ist eine Speise namens „Hühnchen Kiew“ bekannt, die in der Ukraine „Kotleta po kyjiwsky“ heißt. Sie besteht aus paniertem Hühnchenfleisch mit einer Füllung aus Butter und Petersilie.

Die Küche mit asiatischen Einflussen

Neben der jüdischen, hat vor allem die kaukasische Küche einen entscheidenden Einfluss auf die ukrainische Küche ausgeübt. In den meisten ukrainischen Restaurants kann man deshalb „Plow“ bestellen, ein Gericht aus Reis, Schweinefleisch, Karotten, Zwiebeln und nicht selten auch Trockenpflaumen. Im Kaukasus wird Plow nur von Männern gekocht, weil geglaubt wird, dass Speisen aus Fleisch nur von männlichen Händen gekocht werden sollten.

In der Ukraine kann man auch richtig leckeres Schaschlyk probieren, das hauptsächlich in kaukasischen Restaurants angeboten wird.

Überaus geschätzt sind kaukasische Soßen, wie Adshyka, Sazyki und Sazebeli. Besonders lecker ist scharfes Adshyka aus Tomaten, Karotten, Paprika und viel Pfeffer.

Nachspeisen

Neben den traditionellen süßen Warenyky und Nalysnyky mit Quark und süßen Kirschen werden in der Ukraine häufig Torten und Kuchen gegessen. Besonders Blechkuchen mit unterschiedlichen Früchten werden oft angeboten. In Lemberg heißen sie „Pljazky“.

Nicht weniger beliebt sind Torten wie Torte Napoleon oder Kyjiwer Torte, mit Butter- und Schokoladecreme. In den meisten Lemberger Kaffeehäusern kann man fast alle klassischen Wiener Kuchen und Strudel bestellen. Besonders lecker sind Eclairs mit Vanille- und Karamellefüllung.

Traditionelle Getränke

Außer dem weltweit bekannten Wodka, der in der Ukraine eigentlich „Horilka“ heißt (abgeleitet von dem Wort „brennen“), hat die Ukraine noch viele weitere besondere Getränke anzubieten.

Der traditionelle Kwas, ein Getränk aus Brotmalz, wird ähnlich wie Bier hergestellt, ist jedoch alkoholfrei. Durch seinen etwas herben und süßlichen Geschmack ist es der ideale Durstlöscher in der Sommerhitze.

Sehr beliebt und vitaminreich ist Birkensaft, der in vielen ukrainischen Läden feilgeboten wird.

Viele Restaurants mit traditioneller ukrainischer Küche offerieren ihren Besuchern „Uswar“, eine spezielle Art Kompott aus trockenen Früchten.

Alkoholische Getränke in der Ukraine

Was alkoholische Getränke angeht, so können Touristen unterschiedliche Wodka-, Wein-, Likör-, Kognak- und Biersorten in der Ukraine probieren und je nach Geschmack wählen. Alkoholische Getränke sind in der Ukraine wesentlich billiger als in Westeuropa, weshalb sie sich bei den meisten Touristen einer besonderen Beliebtheit erfreuen. Die billige Preise gehen jedoch häufig zu Lasten der Qualität. Außerdem sollte man darauf achten, dass es sich nicht um Fälschungen handelt, von denen leider immer noch viele auf dem ukrainischen Markt kursieren.

Als qualitativ hochwertig gelten Wodkamarken, wie „Nemiroff“ oder „Khortytsja“.

Ein typisch ukrainischer Wodka heißt „Medowucha“. Er wird auf Honigbasis hergestellt und besitzt einen angenehmen Geruch. Verbreitet ist zudem Wodka mit Pfefferzusatz.

Sehr bekannt sind Weine aus Weintrauben, die auf der Krim angebaut werden. Empfehlenswert sind Weine von „Massandra“, „Magaratsch“, „Koktebel“, „Inkerman“ und „Solnetschnaja Dolina“ (das Sonnental), die mindesten mit einer Medaille ausgezeichnet wurden.

Ein Revival hat in den letzten Jahren der traditionelle „Sowjetische Champagner“, der Krim-Sekt erlebt. Empfehlenswert sind Marken wie „Nowyj Swet“ (die neue Welt) und „Solotaja Balka“ (der Goldene Balken).

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