Die Armenische Mariä-Entschlafenskathedrale in Lemberg

Seit dem 13. Jh., als die ersten armenischen Einwanderer in Lemberg erschienen sind, zählte die armenische Gemeinschaft zu den größten der Stadt. Die Armenier hatten eine der zentralen Straßen besiedelt, die in der Folge den entsprechenden Namen „Wirmenska“ erhielt. In dieser Straße befindet sich eines der bedeutendsten Baudenkmäler der Stadt – die Armenische Mariä-Entschlafungskathedrale. Die Kathedrale wurde in einem ehemaligen Garten errichtet, nachdem einer der reichen Bewohner der Wirmenischen Straße an dieser Stelle ein Gotteszeichen gesehen hatte.

Da die Kathedrale zu verschiedenen Zeiten und Epochen aus- und umgebaut wurde, weist sie heute eine Vielfalt von unterschiedlichen architektonischen Stilen auf.

Der innere Hof der Armenischen Mariä-Entschlafenskathedrale in Lwiw
Der innere Hof der Armenischen Mariä-Entschlafenskathedrale in Lwiw

Im 14. Jh. wurden die Bauarbeiten unter der Leitung des Architekten Doring im orientalischen Stil angefangen. Im 15. Jh. wurde eine Arkade im Renaissancestil angebaut. Der Kathedralenturm wurde jedoch erst im 16. Jh. errichtet, während in der Barockzeit der mittlere Teil der Armenischen Kathedrale hinzugefügt wurde. Der westliche Teil des Gebäudes wurde erst 1908 fertiggebaut.

In der ornamentalen Verzierung der Kathedrale dominieren armenisch-orientalische Motive. Sie werden hauptsächlich durch die in armenischer Weise gestalteten Opferkreuze mit aus Stein gehauenen Bildern aus dem 14. Jh. sowie den Freskenbildern an den Fensterbacken ausgedrückt. Ganz besonders wirken das herrliche Mosaik von J. Mehoffer auf dem Gewölbe der Kathedrale und die Wandgemälde von J. H. Rosen.

Im Hof der Armenischen  Mariä-Entschlafungskathedrale befand sich lange Zeit ein alter armenischer Friedhof von dem einige Grabmäler und Inschriften noch bis heute erhalten geblieben sind. Erwähnenswert ist auch die hölzerne Kapelle „Golgatha“, die aus dem 18. Jh. stammt und an die Wand des an den Friedhof grenzenden Nachbarhauses angebaut wurde.

 

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